GIB - Glossar der Bildphilosophie:Portal
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VorwortEine der Aufgaben, die sich das DFG-geförderte Forschernetzwerk «Bildphilosophie» zu seiner Gründung im Jahre 2009 gestellt hatte, bestand darin, ein Glossar zu wichtigen Begriffen der Bildphilosophie zusammenzustellen und der Allgemeinheit verfügbar zu machen. Dies soll den Überblick über das mittlerweile ausgesprochen breite Spektrum bild(er)wissenschaftlicher Forschungen, die in den letzten Jahren in den unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen unternommen worden sind und die noch immer unternommen werden, erleichtern helfen. Wie so oft bei vergleichbaren Projekten stellte sich diese Aufgabe letztlich als wesentlich umfangreicher heraus, als mit der im Netzwerk gebündelten Arbeitskraft in der verfügbaren Zeit trotz tatkräftiger Hilfe zahlreicher Gastautoren zu bewältigen war. Trotz zahlreicher Abstriche, die wir daher gegen unsere ursprünglichen Plänen machen mussten, freuen wir uns, hier nach ca. vier Jahren Arbeit ein über 100 Stichpunkte umfassendes Glossar wichtiger bildphilosophischer Begriffe vorlegen zu können.[1] Allen, die dazu beigetragen haben, sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt! IntentionenEin Großteil der Absichten, die wir mit dem Glossar der Bildphilosophie verfolgen, ergeben sich aus den Bestandteilen seines Namens. »Glossar«: „Ein fachsprachliches oder technisches Glossar listet die Terminologie einer Fachsprache oder eines technischen Sachgebietes mit begrifflich-sachlichen Definitionen auf, die den richtigen Gebrauch dieser Fachausdrücke und deren eindeutiges Verständnis sichern sollen.“ heißt es bei «Wikipedia».[2] Faktisch variiert die Länge der einzelnen Artikel bei bestehenden Glossaren beträchtlich. Von knappen, nur wenige Zeilen umfassenden Wörterbucheinträgen zu je einem einzelnen Fachterminus reicht die Spannbreite bis zu umfangreichen Abhandlungen, die größere Zusammenhänge eher im Sinne eines Handbuchs erläutern und entsprechend oft viele Fachtermini in ihrem jeweiligen Kontext ausführlicher betrachten. Die Art der Artikel hat natürlich neben den sachlichen, dem jeweiligen Fachgebiet geschuldeten Gründen auch merklichen Einfluß darauf, wie die Schlagwörter im Glossar geordnet sind, insbesondere wenn neben rein äußerliche Gliederungskriterien, wie die alphabetische Anordnung der Lemmata, inhaltliche Gliederungskriterien treten. Dabei führt eine strikte hierarchische Aufgliederung zwar zu einer besonders übersichtlichen Strukturierung, entspricht aber häufig nicht den sachlichen Gegebenheiten des betrachteten Sachgebiets. In den mit diesem System präsentierten Seiten handelt es sich um ein online-verfügbares Glossar zum Fachgebiet Bildphilosophie.[3] »Bildphilosophie«: Dieses Glossar soll die spezifischen Begriffe der Bildphilosophie auf kurze, sachliche Weise bestimmen und im jeweiligen Kontext verständlich machen. Sei daher das Fachgebiet Bildphilosophie zunächst von den beiden seine Bezeichnung konstituierenden Begriffen »Bild« und »Philosophie« her näher bestimmt: »Bild«: Im Alltagsleben kann wohl jeder mehr oder weniger intuitiv Bilder unterscheiden von anderen Dingen. Diese Intuitionen mögen zunächst auch genügen, um sich dem Thema der Bildphilosophie zu nähern. Allerdings fällt es der Fachwelt nach wie vor schwer, sich auf eine prägnante Definition des Begriffs »Bild« zu einigen. Tatsächlich ist immer noch umstritten, ob überhaupt nur ein einziger Begriff vorliegt oder eine Überlagung mehr oder weniger verwandter Begriffe im Sinne der Wittgensteinschen Familienähnlichkeit, oder ob schließlich nicht gar die Bildphänomene so heterogen sind, dass vernünftiger Weise nur von einer Menge teilweise völlig unterschiedlicher Bildbegriffe auszugehen ist. Metaphorische Übertragungen vom Bereich der Bilder im engeren Sinn auf ansonsten ganz anders geartete Phänomene verkomplizieren die Lage zusätzlich: Ist etwa ein Feindbild tatsächlich ein Bild oder nur eine – dann wie geartete – Metapher? Selbst innerhalb des zentralen Phänomenbereichs gibt es bekanntlich so große Unterschiede, dass realistische, abstrakte, strukturelle oder reflexiv gebrauchte Bildtypen (um nur einige zu nennen) nur schwer auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden können. Allerdings scheint weitgehend Einigkeit unter den gegenwärtigen Bildforschern zu herrschen, dass eine ausgearbeitete Analyse des Begriffsfeldes um den Begriff »Bild« jedenfalls die folgenden Differenzierungen aufgreifen sollte: 1) Bei vielen, aber nicht bei allen Bildern kann von etwas Abgebildetem – das im Übrigen nicht real sein muss – geredet werden. 2) Wenn wir von etwas Abgebildetem sprechen, kann das entweder etwas sein, was man visuell wahrnehmen kann, oder nicht: Im ersten Fall kann das (dann oft als ‘darstellendes Bild’ bezeichnete) Bild dem Abgebildeten visuell mehr oder weniger ähneln – das darstellende Bild ist mehr oder weniger naturalistisch (bzw. weniger oder mehr abstrahiert). Im zweiten Fall – etwas Nicht-Visuelles wird abgebildet – handelt es sich um eine Art Strukturbild. 3) Alle Bilder, auch die ohne Abgebildetes, können dazu verwendet werden, auf Aspekte der Bildverwendung exemplarisch hinzuweisen: das ist der reflexive Gebrauch des Bildes. Bei Bildern ohne Abgebildetes (den so genannten ‘nicht-gegenständlichen’ Bildern) ist das der einzige Gebrauch. »Philosophie«: Eine gleichermassen allgemein anerkannte wie aussagekräftige Charakterisierung der Philosophie zu geben gehört bekanntlich nicht zu den einfacheren Aufgaben. Einigen mag man sich immerhin darauf, dass eine ihrer wesentlichen Aufgaben darin besteht, bestehende Unterscheidungsgewohnheiten begriffskartografisch aufzunehmen, zu versuchen, sie systematisch zu ordnen, und ihre Zusammenhänge kritisch zu hinterfragen. Das betrifft auch die Unterscheidungsgewohnheiten, die sich in den verschiedenen empirischen Einzeldisziplinen, die auf die eine oder andere Weise thematisch mit Bildern befasst sind, herausgebildet haben, aber auch den mit Aspekten von Bildlichkeit befassten Teilgebieten der Philosophie, insbesondere Ästhetik und Epistemologie. Zentrales Anliegen einer Philosophie des Bildes ist insbesondere zu untersuchen, was es grundsätzlich bedeutet, mit Bildern umgehen zu können und dabei zugleich die Frage zu beantworten, welchen Begriff wir uns von Wesen machen müssen, die über Bildfähigkeit verfügen. Als Reflexion auf die Medialität und Materialität von Denken und Rationalität trägt Bildphilosophie zudem bei zur ständigen medialen und methodologischen Selbstvergewisserung von Philosophie. »Glossar der Bildphilosophie«: Das hier vorliegende Glossar der Bildphilosophie richtet sich gleichermassen an interessierte Laien wie das Fachpublikum aus dem gesamten Bereich der Bildwissenschaften. Als Präsentationsform wurde dafür in technischer Hinsicht ein online-System gewählt, das auch der seit einigen Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnenden «Wikipedia» als Basis dient, so dass eine gute Zugänglichkeit und einfache Bedienbarkeit mit der fundierten Annahme verbunden werden konnte, vielen potentiellen Nutzern des Glossars dürfe die Grundlagen der Bedienung des Systems bereits von «Wikipedia» bekannt sein. Wie bei einer “klassischen” Enzyklopädie wurden die Artikel allerdings von jeweils dafür verpflichteten für das jeweilige Gebiet kompetenten Autoren verfasst, nicht vom breiten Publikum insgesamt. Die Arbeit an den Artikeln ist mit Redaktionsende abgeschlossen. Allerdings erlaubt es das Glossarsystem im Gegensatz zu einem Druckwerk, auf einfache Weise nachträgliche Verbesserungen einzubringen.[4] Erläuterungen zur AufteilungDie Logik dieses Glossars soll einer weichen, Überschneidungen zulassenden Systematik entsprechen, eher im Sinne eines Handbuches als in dem eines Wörterbuchs. Die Struktur des Glossars ist dabei zwar grundsätzlich hierarchisch, erhält aber insbesondere durch hypertextuelle Assoziationen von Artikeln und Themen eine stärker vernetzte zweite Strukturierungsbasis. Auf der obersten Ebene der Hierarchie gibt es sechs Theorieperspektiven, die jeweils einen speziellen thematischen Blickwinkel auf bildphilosophische Themen werfen und neben einer kurzen Einleitung aus je drei bis fünf zentralen Hauptpunkten bestehen. Jeder Hauptpunkt stellt seinerseits einen einleitenden Artikel von ca. anderthalb bis zwei Seiten bereit und fasst eine Menge von Unterpunkten zusammen, die die eigentlichen Glossarartikel bilden und (im Ideal) je etwa vier Manuskriptseiten aufweisen. Die inhaltliche Aufteilung des Glossars erfolgt demnach in sechs einander durchaus partiell überlappende thematische Felder, die jeweils durch eine spezifische Art der theoretischen Betrachtungsweise bestimmt sind. Diese sollen im folgenden ganz kurz umrissen und miteinander in Beziehung gestellt werden:
Die damit aufgespannte Hierarchie mit den jeweils zugeordneten Unterpunkten wird ergänzt durch Verteilerseiten, die jeweils zu allen Lemmata verweisen, in denen dasselbe Thema aus verschiedener Perspektive behandelt wird. Generell soll die starre hierarchische Grundanordnung durch diese Verteilerseiten ebenso, wie durch die in die Artikel integrierten hypertextuellen Querverweise produktiv unterlaufen werden. SonstigesDie Vollversion von in den Texten eingebundenen Abbildungen wie auch die dazugehörigen Quellenverweise werden angezeigt, wenn man auf die eingebundenen “Thumbnail”-Versionen klickt. Auch bei den Literaturangaben führt ein Klick auf den Link gegebenenfalls zu mehr Information, die nur in der Gesamtbibliographie angezeigt wird. Schließlich sei darauf hingewiesen, dass der Link «Druckversion» zu einer reduzierten Darstellung der Glossarseiten führt, bei der die diversen normalerweise angezeigten Steuerelemente des Glossarsystems weggelassen sind. * * *
Wir laden alle Besucher des Glossars der Bildphilosophie ein, ihre konstruktiven Kritiken in den entsprechenden Diskussionsseiten zu vermerken. Für die Glossargruppe im Frühjahr 2013: Jörg R.J. Schirra
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Theorieperspektiven
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